Geburtsbericht - Familie Rhein

 

Am 12.07. gegen 3 Uhr morgens wurde ich durch Rückenschmerzen wach. Als ich merkte, dass die Schmerzen kommen und gehen, weckte ich meinen Mann. Er lies mir eine Wanne ein. Die Rückenschmerzen wurden stärker und zogen auch in den Unterleib. In der Wanne war ich aber super entspannt. Durch die gelernte Atmung tat es auch gar nicht weh, war einfach nur noch spürbar und spannend, weil wir wussten: Jetzt geht’s endlich los!Ich telefonierte mit Susanne. Sie sagte, wir könnten noch zuhause bleiben, solange ich mich wohl fühle. Gegen 5 Uhr fuhren wir ins Geburtshaus, weil die Wellen stärker und in kürzeren Abständen kamen, wenn auch noch unregelmäßig.

Susanne empfing uns herzlich, wir durften uns in Ruhe einrichten und ich wurde gegen 7 oder 8 Uhr untersucht. Der Muttermund war erst leicht geöffnet und die Wehen noch immer unregelmäßig, weshalb Susanne sagte, wir könnten auch nochmal nach Hause fahren oder spazieren gehen. Wir gingen noch eine Runde um den Block und wollten danach eigentlich nach Hause fahren. Während des Spazierganges kamen die Wellen stärker und regelmäßiger im 3- bis 5-Minuten-Takt. Wir entschieden uns zu bleiben. Susanne lies mir eine Wanne ein, ab dem Moment schwand mir mein Zeitgefühl. Ich war voll und ganz auf die Geburt ausgerichtet und wie in Trance: Ich bekam mit, dass Nicole inzwischen gekommen war, Tommy (mein Mann), reichte mir immer wieder Wasser und streichelte mich. Susanne und Nicole hielten sich soweit im Hintergrund, waren aber da, wenn ich sie brauchte. Zwischen den Wehen fiel ich immer wieder in eine Art Schlaf (was mir, im Nachhinein betrachtet, sehr viel Kraft gab), fühlte mich aber gleichzeitig voll da. Die Wehen wurden immer stärker und wir kamen der Geburt unseres Babys immer näher. Ich hatte während der gesamten Geburt ein ungewohnt ruhiges Gefühl, dass es unserem Baby gut geht und die beiden Hebammen bestätigten mir das auch immer wieder.Nach einer sehr entspannten und kurzen Eröffnungsphase, begannen bereits gegen 15 Uhr die Presswehen. Es war sehr anstrengend bis Samuel dann tatsächlich vier Stunden später in meinen Armen lag. Ich hatte mehrmals das Gefühl aufgeben zu müssen oder etwas falsch zu machen, weil es so anstrengend war und so lange dauerte. Susanne und Nicole ermutigten mich die ganze Zeit über, was mir viel Kraft gab weiter zu machen. Tommy umsorgte mich perfekt: Er wusste genau, wann ich hier einen Druck, da eine Hand oder einfach nur Wasser brauchte. Mein Trance-artiger Zustand, mit den immer kürzer werdenden Schlafphasen, hielt an und gab mir Energie. Ich hatte nur wenig Schmerzen, die intensivsten Gefühle waren Vorfreude und extrem viel Anstrengung. Gegen Ende der Geburt, hatte ich das Gefühl kaum noch Kraft zum Pressen zu haben, wollte aber unbedingt stehen. Ich verstand selbst nicht genau warum und wie ich das noch schaffen sollte. Obwohl es sich in dem Moment vielleicht nicht wie die sinnvollste Idee anhörte, vertrauten die beiden Hebammen auf mein Gefühl und meinen Körper. So kam Samuel sehr kurze Zeit später zur Welt.Er durfte direkt in meine Arme und wir kuschelten erst einmal eine Zeit lang zu dritt. Da Samuel noch nicht genügend Sauerstoff bekam, entschied Nicole sich, mit uns eine Nacht im Geburtshaus zu bleiben, damit unser Sohn nicht ins Krankenhaus und somit weg von Mama und Papa muss. Dafür sind wir dir so dankbar, Nicole! Ich bin davon überzeugt, dass wir mitunter deshalb einen so entspannten Schatz voller Liebe und Urvertrauen haben.Liebe Yvonne, dir möchte ich hiermit für den tollen Hypno-Birthing Kurs danken. Sicher: Samuel wäre auch ohne zur Welt gekommen. Aber niemals wäre die Geburt eine so positive Erfahrung für mich geworden (bedenkt man vor allem meine normalerweise sehr ausgeprägte Angst vor Schmerz, Blut...) und auch hierin sehe ich einen Teil des Grundes, weshalb der kleine Schmu so vertrauensvoll und entspannt ist.Für die wundervolle Begleitung, all die ermutigenden Worte, das Ausharren und die gemeinsame Freude. Dafür, dass ihr so deutlich zeigt, dass es weitaus mehr als ein Job ist, dass ihr liebt was ihr tut: DANKE!