Geburtsbericht - anonym 5

 

Kinder zur Welt bringen – das macht die Menschheit jetzt schon sooooo lange, dachte ich immer wieder während meiner absolut unkomplizierten Schwangerschaft, und es ging und geht doch meistens sehr gut ohne Schmerzmittel und medizinischen High-Tech-Kram... Dann muss die Geburt doch eigentlich echt nicht so eine Riesensache mit Klinikaufenthalt und dem ganzen Schnickschnack sein.

Und so eine nicht enden wollende Geburt über Stunden und Tage... Sowas machen wir nicht! Wir bringen das in vier Stunden über die Bühne! Das habe ich mir selbst und meinem kleinen Schatz im Bauch während meiner Schwangerschaft immer wieder gesagt. Zwölf Tage vor ET hatte ich den Tag über immer mal wieder dieses Ziehen, von dem ich dachte, es wären nochmal Senkwehen. Gegen 18.30 Uhr wurden die Abstände schließlich doch kürzer und die Wehen länger. Erst jetzt wurde mir klar: Oh, wohl doch keine Senkwehen. Mein Mann kam nach Hause, und ich telefonierte nochmal mit Yvonne. Ich klang anscheinend noch zu entspannt am Telefon, so dass ich nochmal in die Wanne sollte. Da ging es dann Schlag auf Schlag: Die Abstände gingen auf 2-3 Minuten runter, die Fruchtblase platzte noch im Wasser und der Schleimpfropf löste sich. Mein Mann alarmierte Yvonne, die sofort losfuhr. Ich wurde auf den Rücksitz gepackt, wo ich im Vierfüßlerstand - teilweise laut schreiend - zum Geburtshaus gefahren wurde. Dummerweise kamen wir vor Yvonne an und mussten noch 10-15 Minuten mit Warnblinker auf der Weiherwiese warten. Kurz vor halb zehn kam sie dann aber angebraust und Lisa, die Hebammenschülerin, traf auch kurz danach ein.
„Du hast aber gut vorgearbeitet!“ meinte Yvonne zu mir, denn der Muttermund war komplett geöffnet. Mit der Hilfe von Yvonne, Lisa und meinem Mann war 25 Minuten später, um 21:50 Uhr, unsere kleine Maus auf der Welt – Susanne, der zweiten Hebamme hatte ich nicht mehr genug Zeit gelassen, um rechtzeitig zur heißen Phase einzutreffen. ;-)
Im Anschluss konnten wir ganz in Ruhe die ersten Stunden mit unserem kleinen Schatz genießen. Ich war völlig überwältigt, dass unsere kleine Ida so schnell auf der Welt war, obwohl ich es mir selbst ja vorher immer wieder versichert hatte, dass das keine langwierige Sache werden würde. Ida konnte dann das erste Mal an meiner Brust trinken und sich in Papas Armen erholen, während meine kleinen Geburtsverletzungen versorgt wurden. Zwischen eins und halb zwei wurden wir dann, nachdem wir uns erholt, ausgiebig gekuschelt und schließlich mit Sekt angestoßen hatten, zum Auto gebracht. Keine Viertelstunde später waren wir mit unserer Tochter zu Hause. Einfach wunderbar! Wir sind sehr glücklich, dass unsere Kleine im Geburtshaus zur Welt gekommen ist, dass wir so lieb und kompetent umsorgt wurden und die Geburt so schnell geschafft war. Ich hoffe, dass es auch beim nächsten Mal im Geburtshaus klappt (wenn wir dann Nummer 2 anpeilen) – allerdings würde ich mich dann vielleicht doch ein ganz klein bisschen früher auf den Weg dorthin machen...

Eltern über das Geburtshaus